Liebes Blog,

Keine Videos und keine Urlaubsberichtsfortsetzungen, heute. Dafür ein Eintrag, passend zur Stimmung in meinem Kopf.

Grudsatzfrage: Können Menschen sich ändern? Da muss man wohl differenzieren. Menschen ja, ich nein lautet die Hypothese.

Und wieso das? Mir wurde heute mal wieder bewusst viel viele Menschen mir schon weggestorben sind. Damit meine ich jetzt nicht "Wegsterben" im klassischen Sinn, sondern eher im übertragenen. Menschen, die ich eins kannte und lieb gewonnen habe, kommen nie wieder, weil sie sich verändert haben. Es ist nie gut in der eigenen Vergangenheit zu wühlen oder gar alte Briefe zu lesen. Denn jedes Mal, wenn ich den Brief einer solchen Person in den Händen halte stimmt mich das sehr melancholisch. Ich vermisse diese Menschen dann, möchte so gern noch ein letztes Mal mit ihnen reden ... doch es ist nicht möglich. Ich möchte schließlich mit der Person reden, die sich mit dem jeweiligen Brief identifizieren kann.

Ich hingegen kann mich schlagartig in meine damalige Gedankenwelt zurückversetzen und all das fühlen, was ich auch damals gefühlt habe. Es ist wohl so - wer bei mir einem bis zu einem bestimmten Punk vorgedrungen ist, wird diesen Status bei mir niemals verlieren. Wer mir einmal etwas bedeutet hat, wird mir immer etwas bedeuten. Bringt mich das nun schon soweit, meine Hypothese bestätigen zu können, wonach ich nicht fähig bin, mich wirklich zu ändern? Verbirgt sich hinter der ganzen Fassade aus guten Vorsätzen und Pseudoweiterentwicklungen etwa noch genau das gleiche Arschloch wie vor fünf Jahren? Ich kann das nicht beurteilen, aber möglich wärs.

Ich lebe viel zu sehr in meiner eigenen Vergangenheit, obwohl ich in eine rosige Zukunft blicke. Vielleicht ist es mir eines Tages möglich Zukunft, Gegenward und Vergangenheit in einen großen Top zu schmeißen, umzurühren und dabei zuzusehen, wie sie sich vermischen. Aber dafür ist wohl die ein oder andere Veränderung nötig.